Schwanger in den Urlaub
Letzter Sommerurlaub zu zweit: Ein Abschied mit Vorfreude

Es war ein warmer Abend im Juni, als ich mit meinem Partner am Küchentisch saß und wir – zum wiederholten Mal – über unseren Sommerurlaub sprachen. Zwischen Ultraschallfotos, Babynamen und Listen voller „Das-muss-noch-gekauft-werden“ lag da plötzlich diese Sehnsucht nach einem letzten Abenteuer zu zweit. Ein Urlaub, nur wir beide, bevor wir zu dritt sind. Doch darf man das überhaupt? Mit Baby im Bauch ins Flugzeug, an den Strand, in die Berge?

Was geht, was nicht? Die Schwangerschaftsrealität

Ich war zu diesem Zeitpunkt im sechsten Monat schwanger. Mein Bauch wuchs, meine Füße auch (leider), und die Müdigkeit war mein ständiger Begleiter. Die Frauenärztin gab grünes Licht, solange ich mich fit fühlte und es keine Komplikationen gab. „Hören Sie auf Ihren Körper“, sagte sie. Also, wohin? Fernreise oder lieber Balkonien?

Im Freundeskreis gab es geteilte Meinungen:
Saskia, die vor zwei Jahren ihr erstes Kind bekam, erzählte mir von ihrem letzten Urlaub: „Wir sind nach Südtirol gefahren, nur vier Stunden mit dem Auto. Viel Zeit im Hotelpool, Spaziergänge im Schatten, ein gutes Buch. Ich habe es geliebt, diese Ruhe – und dass ich nicht fliegen musste.“
Anna dagegen schwärmte vom Meer. „Mallorca im zweiten Trimester, das war perfekt. Ich habe jeden Tag Siesta gemacht, viel Wasser getrunken und mir die schönsten Babybauchfotos am Strand geschossen. Das war der letzte Cocktail – alkoholfrei natürlich – mit den Füßen im Sand.“

Kleine Kompromisse, große Momente

Wir entschieden uns für die Ostsee. Nicht zu weit, flexibel, und falls ich mich plötzlich nicht gut fühlen sollte, konnten wir jederzeit zurückfahren. Ich hatte mir vorgenommen, gelassen zu bleiben – und das klappte überraschend gut.
Natürlich war nicht alles wie früher: Das spontane Mieten eines Fahrrads fiel flach (mein Gleichgewichtssinn hatte sich verabschiedet), und die langen Abende mit Wein am Hafen wurden zu kurzen Spaziergängen mit alkoholfreiem Sekt.
Aber da waren diese neuen, besonderen Momente. Mein Partner, der mir morgens Croissants ans Bett brachte, weil ich ständig Hunger hatte. Ein Sonnenuntergang am Strand, bei dem unser Baby im Bauch zum ersten Mal kräftig strampelte. Die Gespräche über unsere Zukunft, die sich plötzlich so greifbar anfühlte.

Tipps aus echten Erfahrungen

  • Wählt euer Wohlfühlziel: Nicht zu weit, nicht zu abenteuerlich. Hauptsache, ihr könnt euch entspannen.
  • Passt das Programm an: Lieber ein schönes Hotel mit Wellness als eine Backpacker-Tour. Gönnt euch Komfort!
  • Redet über Erwartungen: Was wollt ihr erleben? Was braucht die Schwangere, was der Partner?
  • Plant Pausen ein: Viel ruhen, viel trinken, ab und zu einfach nichts tun.
  • Packt clever: Bequeme Kleidung, Snacks gegen Heißhunger und eure Mutterpass nicht vergessen!

Ein Abschied – und ein Anfang

Der letzte Urlaub zu zweit war nicht nur ein Abschied von der Zweisamkeit, sondern auch ein Anfang. Wir haben gelernt, aufeinander zu achten, zu improvisieren und uns über die kleinen Dinge zu freuen.
Jetzt, wo das Baby bald da ist, bin ich froh, dass wir uns diese Auszeit gegönnt haben. Und falls du gerade überlegst, ob du noch reisen sollst: Hör auf dein Bauchgefühl – im wahrsten Sinne des Wortes. Es lohnt sich.


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